Welche Altersbeschränkungen gelten für soziale Netzwerke?

Mindestalter für TikTok, Instagram YouTube & Co.

Ab wann darf mein Kind soziale Netzwerke nutzen? Vor dieser Frage stehen die meisten Eltern mal – und es ist gar nicht so einfach, sie zu beantworten. Denn es gibt unterschiedliche Angaben durch gesetzliche Regelungen, App-Stores und Richtlinien in den AGBs. Dass eine App im App-Store ab 0 Jahren verfügbar ist, bedeutet nicht, dass Ihr Kind diese bedenkenlos nutzen sollte. 

Wir geben Ihnen einen Überblick, welche Altersbeschränkungen gelten und wie Sie Ihr Kind vor ungeeigneten Inhalten schützen können. 

Ab welchem Alter dürfen Kinder Social Media nutzen? 

Auch, wenn sogar schon viele Grundschulkinder Apps wie WhatsApp, YouTube oder Instagram nutzen, offiziell liegen die Altersbeschränkungen für die meisten sozialen Netzwerke bei mindestens 13 Jahren. Außerdem ist für Jugendliche unter 16 Jahren das Einverständnis der Erziehungsberechtigten notwendig. 
Für viele Eltern ist es gar nicht so einfach, den Überblick über die sozialen Netzwerke zu behalten. Zudem gibt es teilweise unterschiedliche Altersbeschränkungen und -empfehlungen für den Download der Apps und die Nutzung sozialer Netzwerke. Diese basieren auf: 

  1. gesetzlichen Vorgaben zum Mindestalter
  2. den Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGBs) der Anbieter 
  3. den Altersfreigaben in App-Stores 

Gesetzliche Vorgaben zum Mindestalter in Social-Media-Apps: alles geregelt? 

Vorgaben zur Altersbeschränkung von Social-Media-Apps ergeben sich zum einen aus dem Jugendmedienschutz-Staatsvertrag und dem Jugendschutzgesetz, welche Kinder und Jugendliche vor bestimmten Inhalten schützen sollen.
Zum anderen regelt seit 2018 die europäische Datenschutzgrundverordnung (EU-DSGVO), dass personenbezogene Daten von Kindern und Jugendlichen besonders schützenswert sind. So dürfen Anbieter wie Instagram, Facebook oder TikTok personenbezogene Daten von Minderjährigen nicht auswerten, um Ihnen personalisierte Werbung anzuzeigen. 

Mindestalter in AGBs: Richtlinien für Instagram, WhatsApp und andere Dienste

Auch Social-Media-Plattformen müssen diese gesetzlichen Vorgaben berücksichtigen und Altersbeschränkungen entsprechend in ihren Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGBs) und Nutzungsrichtlinien festlegen. Oder sie müssen geeignete Mechanismen entwickeln, die Inhalte altersdifferenziert wiederzugeben. Diese Beschränkungen können je nach Plattform variieren und legen fest, ab welchem Alter man das Angebot nutzen darf, egal ob in einer App oder im Web. 

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Die meisten sozialen Netzwerke sind ab 13 Jahren erlaubt; Jugendliche unter 16 bzw. 18 Jahren benötigen zusätzlich das Einverständnis der Erziehungsberechtigten, sich anmelden zu dürfen. Dass dieses Einverständnis vorliegt, wird jedoch nicht explizit bei der Anmeldung überprüft.

Teilweise stehen bestimmte Funktionen erst ab einem gewissen Alter zur Verfügung. 
TikTok ist beispielsweise ab 13 Jahren erlaubt, jedoch dürfen Livestreams erst ab 18 Jahren gestartet werden. 
Außerdem besteht die Möglichkeit eines begleitenden Modus, durch den Erziehungsberechtigte ihr Konto mit dem Ihres Kindes verbinden und so Einstellungen anpassen können. Auf Instagram gibt es für sogenannte Teenkonten (13-17 Jahre) bereits von vornherein Schutzfunktionen, die die Kontakte und konsumierten Inhalte reglementieren. Auch Instagram bietet eine sogenannte Elternaufsicht, durch die diese Schutzfunktionen individueller angepasst werden. 
Um den deutschen gesetzlichen Vorgaben zum Datenschutz zu entsprechen, hat WhatsApp beispielsweise für die Nutzung seines Angebots ein Mindestalter von 16 Jahren festgelegt. YouTube darf generell bis zum Alter von 18 Jahren nur mit Erlaubnis der Erziehungsberechtigten genutzt werden, eine Ausnahme bietet YouTube Kids. 

Jugendliche können die Altersbeschränkungen jedoch leicht umgehen und beispielsweise bei der Angabe ihres Geburtsdatums schummeln. Bei WhatsApp reicht es, in einer Checkbox das Mindestalter von 16 Jahren mit einem Haken zu bestätigen. Auch YouTube kann trotz vorgegebener Altersbeschränkung ohne Anmeldung und demnach auch ohne Bestätigung des Alters genutzt werden. Daher ist es wichtig, dass Sie als Eltern diese Dienste gemeinsam mit Ihrem Kind einrichten und die richtigen Jugendschutzeinstellungen auswählen.

Ausführliche Beschreibungen zu den jeweiligen Altersbestimmungen der beliebtesten sozialen Netzwerke finden Eltern beispielsweise bei SCHAU HIN! oder klicksafe.

Das sagen Altersfreigaben in App-Stores aus

App-Stores wie der "Google Play Store" oder der "Apple App Store" legen Altersfreigaben für Apps fest und gehen dabei unterschiedlich vor. Nicht immer werden länderspezifische Regularien berücksichtigt oder angezeigt. Die Altersempfehlungen basieren in der Regel auf den Inhalten, der Art der App und den potenziellen Risiken für bestimmte Altersgruppen. 

Beim Herunterladen von Apps wird das Alter nicht geprüft. Für Eltern ist es daher ratsam, gezielt Jugendschutzeinstellungen über die Geräte- oder App-Store-Einstellungen vorzunehmen, sodass zum Beispiel Apps ohne Jugendfreigabe gar nicht erst angezeigt werden.

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Altersfreigaben in App-Stores stimmen nicht immer mit den gesetzlichen Vorgaben oder den Angaben in den AGBs überein. Ist eine App ab 0 Jahren im App-Store freigegeben, können dennoch nicht-jugendfreie Inhalte enthalten sein. Auch Werbung oder bestimmte Funktionen über In-App-Käufe können ungeeignet für Jugendliche sein.

Mögliche Gefahren für Jugendliche in sozialen Netzwerken

Insbesondere soziale Netzwerke leben davon, dass jede und jeder seine Meinung öffentlich teilen kann, dass man in Kontakt treten kann und Einblick in verschiedenste Bereiche erhält. Dies ist für viele Teenager inspirierend und die digitale Kommunikation gehört einfach zur Jugendkultur dazu.

Durch diese vielfältigen Möglichkeiten besteht allerdings die Gefahr, dass Jugendliche auch mit nicht jugendfreien Inhalten und anderen Gefahren in Kontakt kommen:


Dies muss Ihnen und auch Ihrem Kind bewusst sein und Sie haben die Verantwortung Ihr Kind bestmöglich davor zu schützen. Wichtig ist auch, dass Ihr Kind die Gewissheit hat, mit Ihnen über Gesehenes oder Probleme reden zu können. Bieten Sie Ihrem Kind dazu einen sicheren Rahmen ohne Vorwürfe.

Social Media zieht nicht nur Jugendliche in den Bann. Einmal eingetaucht, fällt es vielen schwer sich von den immer neuen und interessanten Videos, Bildern und Nachrichten loszureißen. Um einer exzessiven Nutzung vorzubeugen, können Sie feste Nutzungszeiten vereinbaren und als gutes Vorbild vorangehen. 

Social Media: Tipps für Eltern

Um das Vertrauen und die Beziehung zu Ihrem Kind zu fördern, sollten Sie sich mit seinen Wünschen und Bedürfnissen immer auseinandersetzen. Es möchte unbedingt eine bestimmte App nutzen, "weil alle anderen das auch machen"? Schauen Sie sich die App oder das Angebot in Ruhe an, lesen Sie sich Bewertungen oder Erfahrungsberichte durch und sprechen Sie mit Ihrem Kind ruhig über mögliche Bedenken und Gefahren. 

Nutzen Sie die Jugendschutzfunktionen der Apps, Smartphone-Einstellungen oder einen Jugendschutzfilter, um Ihre Elternaufsicht wahrzunehmen. Sie können zwar keinen direkten Einfluss auf die Inhalte in sozialen Netzwerken nehmen, aber bestimmte Apps sperren und Zeitlimits einrichten.

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Letztendlich entscheiden Sie als Eltern, ob und wie Ihr Teenie soziale Netzwerke nutzen darf. Sie müssen sich im Klaren darüber sein, dass Jugendliche auf Social Media mit potentiell belastenden Inhalten in Berührung kommen. Darüber, und wie Jugendliche Social Media verantwortungsvoll nutzen können, sollten Sie mit Ihrem Kind sprechen. Mehr Infos für Jugendliche gibt es im Jugendportal von Ins Netz gehen.