Selbsttest für Jugendliche

Für die aktuelle Generation von Jugendlichen ist das Internet ein allgegenwärtiger Bestandteil ihres Lebens. Sie wurden in eine digitalisierte Welt hineingeboren und organisieren ihren Alltag fast ausschließlich über technische Geräte wie Smartphone und Co. Jedoch führt diese Entwicklung teilweise auch zu problematischen Trends hinsichtlich der Mediennutzung. Vor diesem Hintergrund gilt es, Präventionsmaßnahmen zu definieren, die einen selbstkritischen Umgang mit digitalen Medien fördern und zu einer Änderung des Nutzungsverhaltens anregen.

Der Online-Selbsttest ist ein hilfreiches Instrument, um Jugendlichen einen spielerischen Zugang und niedrigschwelligen Einstieg in die Auseinandersetzung mit problematischer Mediennutzung zu ermöglichen. Nachfolgend finden Sie eine Erklärung des Selbsttests sowie seiner Bedeutung für den Einsatz in medienpädagogischen Bereichen.

Ziel und Funktionsweise des Selbsttests

Mit dem Selbsttest sollen Jugendliche dazu angeregt werden, ihr Nutzungsverhalten in Bezug auf Videospiele und das Internet selbstkritisch zu reflektieren und zum Positiven zu ändern. Kernzielgruppe sind 12- bis 15-jährige Jugendliche.

Der Test umfasst mehrere Fragekomplexe, die sich in die Bereiche Videospiele und Internet teilen und die passenden Fragen, je nach vorher gewählter Antwortmöglichkeit, ausspielen. So können gezielt Fragen zu beliebten Videospielen, Genres, Plattformen und zur Nutzungszeit gestellt werden.

Zur Auswertung hinsichtlich des Internet- oder Videospielkonsums werden erprobte Screening-Verfahren verwendet, die anhand einer Punkteskala sowie der angegebenen Nutzungszeit ermitteln, ab wann ein pathologisches Muster beim jeweiligen Nutzungsverhalten vorliegt. Hier muss jedoch auch betont werden, dass es keinen allgemeingültigen Grenzwert für problematisches Nutzungsverhalten gibt. Der Selbsttest nimmt daher die durchschnittlichen Werte für das Videospiel- und Internetnutzungsverhalten der Normalbevölkerung als Grundlage. So kann den Testpersonen eine Rückmeldung darüber gegeben werden, wenn das eigene Verhalten stark von dem anderer Jugendlicher abweicht.

Ergebnis und Vorteile des Selbsttests

Nachdem der Test systematisch Angaben zum persönlichen Nutzungsverhalten zu Computerspielen und Internet abgefragt hat, kann ein Ergebnis ausgerechnet werden. Der Test…

  • liefert eine detaillierte Auswertung in drei Stufen ("Okay", "Gefährdet" und "Alarm").
  • gibt ein persönliches Nutzungsprofil, ein Testergebnis in Worten und eine Empfehlung für den Nutzer aus.
  • dient als Grundlage für die Online-Beratung von Ins Netz gehen.

Der Test ist mehrfach erprobt und wurde bereits zahlreich zur Ermittlung eines problematischen Nutzungsverhaltens von Computer und Internet eingesetzt und soll somit unter anderem Fachkräfte bei ihrer Arbeit unterstützen.

Außerdem kann der Test helfen, eine frühe Erkennung und Intervention eines riskanten Medienkonsumverhaltens zu ermöglichen. Der Test bietet damit eine Form der Suchtprävention, die die relevante Zielgruppe systematisch in ihrer Lebenswelt anspricht und damit besonders wirksam im Hinblick auf die gesundheitsförderliche Veränderung von Wissen, Einstellungen und Verhaltensweisen ist.

Bedeutung des Selbsttests für die weitere Beratung durch Fachkräfte

Für Sie als Fachkraft kann der Selbsttest eine gute Grundlage für die weitere Behandlung von Jugendlichen sein. Sie können selbst entscheiden, ob Sie den Test zusammen mit der oder dem Betroffenen absolvieren oder sie oder ihn den Test allein machen lassen. Dabei kommen manchmal überraschende Unterschiede zutage! Bei einem gemeinsamen Test können Sie direkt ins Gespräch miteinander kommen und dazu anregen, ehrlich zu antworten. An dieser Stelle ist es ratsam, nicht wertend auf die Antworten einzugehen, um eine neutrale Gesprächsbasis zu schaffen. Absolvieren die Jugendlichen den Test allein, sind sie eventuell weniger gehemmt oder auch selbstkritischer bei ihren Antworten.

Unabhängig davon, für welche Variante Sie sich entscheiden, kann der Selbsttest eine gute Ausgangsbasis für weitere Beratungsgespräche sein. Sie können daran ablesen, wie hoch der Grad einer möglichen Gefährdung ist, gleichzeitig aber auch kleinere Trends bezüglich des Nutzungsverhaltens erkennen. Im Allgemeinen schafft der Selbsttest damit einen vergleichbaren Maßstab für die Einstufung des Problems und kann Ihnen eine erste Einschätzung erleichtern.

Außerdem ist es Ihnen möglich, spezifische problematische Aspekte, wie z. B. gesundheitliche oder emotionale Schwierigkeiten in Zusammenhang mit Videospiel- und Internetnutzung, herauszufiltern und gezielt im persönlichen Gespräch zu thematisieren. Da der Test anonym ist, kann dieser als eine Art „Eisbrecher“ fungieren und somit einen leichteren Einstieg in ein Gespräch liefern.

 

Icon Information Icon Information

Sie finden den Selbsttest zur exzessiven Computerspiel- und Onlinenutzung für Kinder und Jugendliche hier.