Troll

Im Netzjargon wird eine Person als Troll bezeichnet, die durch störende, aggressive oder beleidigende Beiträge auf sozialen Netzwerken, Message-Boards oder Chat-Gruppen eine emotionale Reaktion bei anderen Community-Mitgliedern auslösen wollen. Dieses Vorgehen wird entsprechend als „Trollen“ bezeichnet. Die Beiträge eines Trolls haben meist keine andere Motivation, als die Community zu provozieren, Aktivitäten zu stören und Konflikte zu schüren. Trolling unterscheidet sich in mehreren Kriterien von normalen Streitgesprächen oder Meinungsverschiedenheiten in Online-Communitys: Vorrangig fällt auf, dass Trolle absichtlich handeln, also nicht unbewusst in einen Konflikt hineingeraten. Dabei ignorieren sie oft bewusst die Community-Richtlinien. Zudem agieren sie wiederholt. Die Online-Kommunikation bietet Trollen ideale Voraussetzungen: Die weitgehende Anonymität und die Unsichtbarkeit des Gegenübers begünstigen eine ungehemmte und unsoziale Verhaltensweise. Zudem erfolgt die Kommunikation meist nicht zeitgleich: Antworten treffen also nicht unmittelbar ein und auch Sanktionen können Trolle oft ohne Probleme meiden. Häufig verwenden Trolle zudem einen Sockenpuppen-Account, der nicht mit ihrem eigentlichen Account in Verbindung gebracht werden kann. Dabei handelt es sich um ein Konto, das nur dazu angelegt wurde, um die Community-Regeln zu ignorieren, kontroverse Meinungen zu äußern oder mit verschiedenen „Stimmen“ zu sprechen. Eine lange Zeit galt im Hinblick auf Trolle der Leitspruch „Don’t feed the troll“ (engl. „Füttere nicht den Troll“). So soll verhindert werden, dass andere Nutzerinnen und Nutzer mit dem Troll interagieren und durch verärgerte Kommentare dessen Streitlust und Geltungsdrang noch weiter antreiben. Allerdings ist diese passive Vorgehensweise nicht immer ausreichend. Es kann ebenfalls hilfreich sein, solche User zu blockieren oder den Seitenbetreibern zu melden.