Binge Watching

"Binge Watching" (engl. für "Komaglotzen") beschreibt den Serienmarathon, bei dem mehrere Folgen einer Serie nicht über mehrere Wochen gesehen werden, sondern ganze Staffeln am Stück über mehrere Stunden oder Tage.
Streaming-Anbieter und Video-Portale setzen gezielte Strategien ein, die das Binge Watching besonders verlockend machen:

  • Viele Serien werden nicht Folge für Folge, sondern als abgeschlossene Staffeln veröffentlicht. Dadurch können viele zusammenhängende Episoden nacheinander geschaut werden.
  • Am Ende einer Folge kommen sogenannte Cliffhanger zum Einsatz. Dieses Stilmittel wird eingesetzt, um die Zuschauerinnen und Zuschauer an die Serie beziehungsweise die Filmfortsetzung zu fesseln. Das offene Ende ist meist so spannend, dass man sofort wissen möchte, wie es weitergeht. 
  • Autoplay-Funktionen, die automatisch die nächste Episode oder ein neues Video abspielen, erschweren zudem das Aufhören. 
  • Die Plattformen werten Nutzerdaten und Wiedergabeverlauf aus, um passende Empfehlungen für Serien, Filme und Videos zu liefern.  

Nach einem Serienmarathon folgen bei vielen Menschen häufig Scham- und Schuldgefühle. Denn das Gefühl, die eigene Zeit nicht unter Kontrolle zu haben oder sie verschwendet zu haben, sorgen auch bei Kindern und Jugendlichen für schlechte Stimmung. Bei Abhängigkeitserscheinungen, wie Vernachlässigung von Schule, Hobbys oder Freundschaften zu Gunsten von Video-Streaming, können Sie Hilfe in Anspruch nehmen.